Blitz-Kita“: Warum eine neue Kindertagesstätte in Buxtehude so schnell fertig wird (Buxtehuder Tageblatt vom 16. Januar 2024)

Eine Bauzeit von unter einem Jahr: HBI plant im Auftrag der Stadt den blitzschnellen Bau einer Kindertagesstätte. Die Kita hinter der Feuerwehr am Westmoor soll spätestens im Dezember fertig sein. Das genau ist geplant.

Buxtehude. Das Projekt Buxtehuder „Blitz-Kita“ geht in die Umsetzung. Hinter dem Gerätehaus der freiwilligen Feuerwehr am Westmoor entsteht die vierzügige Kindertagesstätte. In den vergangenen Wochen wurden auf dem Grundstück 15.000 Tonnen Sand aufgefahren. Dadurch wird das Wasser aus der Torfschicht gepresst und diese zusammengedrückt. Im Bereich der neuen Kindertagesstätte befindet sich eine Torfschicht von bis zu zwei Metern, die nicht tragfähig ist. Bei diesem Vorgehen handelt es sich um die ökologisch nachhaltigste Vorgehensweise. Die Torfschicht, die viel CO2 speichert, wird nämlich nicht abgetragen.

Das neue Kita-Gebäude wird auf 40 Gründungspfählen gebaut

Hierdurch sollen spätere Setzungen nach Fertigstellung auf ein Minimum begrenzt werden. Der Sand hat eine Höhe von bis zu vier Metern. Die Böschungsbereiche sind größtenteils mit sandgefüllten Bigbags gesichert. Die Sandauflast bleibt voraussichtlich bis Mitte oder Ende Februar bestehen – abhängig vom Setzen des Bodens. Anschließend soll der Sand auf den rückwertigen Bereich und die zukünftigen Spielplätze umgelagert werden.

„Der Sand ist auch nur dort aufgefahren worden, wo die Außenanlagen entstehen sollen“, sagt Christian Frühling, der das Projekt gemeinsam mit Niels Kohlhaase für das Buxtehuder Unternehmen Hausbau Immobiliengesellschaft (HBI) betreut. Das eigentliche Gebäude wird auf Pfählen gebaut. Insgesamt werden dafür 40 Pfähle mit einer Länge von zwölf Metern in die Erde gebohrt.


Große Sandsäcke stützen die 15.000 Tonnen Sand auf dem
Grundstück hinter der Feuerwehr ab. Foto: Wisser

Die Stadt Buxtehude übernimmt im Dezember das fertige Gebäude

Gebaut wird die neue Kindertagesstätte von der HBI selbst. Sie hatte sich bei der Ausschreibung für die erste Buxtehuder Investoren-Kita durchgesetzt. Das heißt, HBI setzt einen eigenen Entwurf auf dem Gelände zwischen dem Rewe-Markt-Gelände und dem Gerätehaus von Zug I um. Die Stadt übernimmt nach der Fertigstellung das Gebäude zum Festpreis. Der große Vorteil ist, dass dringend benötigte Plätze für die Kinderbetreuung viel schneller zur Verfügung stehen, als wenn die Stadt selbst planen würde. Die städtische Bauverwaltung ist mit zahlreichen Projekten komplett ausgelastet. Die Planungen für den Kita-Neubau stammen von dem Buxtehuder Architektenbüro Frenzel und Frenzel. Das Büro hatte auch schon die benachbarte neue Schützenhofweg-Siedlung geplant.

Es fehlen immer noch knapp 350 Plätze in der Kita-Betreuung

„Wir wollen die Kita spätestens bis Anfang Dezember fertig haben“, so Christian Frühling. Dieses schnelle Bauen sei möglich, weil die HBI auf Holzrahmenbauweise setze. „Wir prüfen gerade, ob wir in den Seitenwänden vor der Anlieferung schon die Fenster einbauen können“, so Frühling gegenüber dem TAGEBLATT. Die Zeit drängt, weil die Stadt wie viele Kommunen nicht in der Lage ist, genügend Kita-Plätze zur Verfügung zu stellen, um die Wartelisten abzubauen. Aktuell fehlen im Elementar- und im Krippenbereich knapp 350 Plätze in der Stadt. Die neue vierzügige Kita wird insgesamt circa neun Millionen Euro kosten. Mit den neuen städtischen Kitas in Hedendorf und Neuland, die 2024 in Betrieb gehen sollen und der geplanten Kita im Neubaugebiet Giselbertstraße soll die „Blitz-Kita“ dabei helfen, die Warteliste deutlich abzubauen.


So soll die neue Kindertagesstätte im Buxtehuder Norden
aussehen, wenn sie im Dezember an die Stadt übergeben wird.
Visualisierung: Architektenbüro Frenzel & Frenzel

Neue Kita bekommt Photovoltaik und eine Wärmepumpe

Der HBI-Neubau erfüllt hohe Energie-Effizienzansprüche. Die Beheizung des Gebäudes erfolgt per Wärmepumpe. Die Satteldach-Flächen werden mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet. Die Zuwegung zur Kindertagesstätte mit dem Pkw erfolgt über den Parkplatz des Nahversorgungszentrums. Außerdem wird zwischen Feuerwehrwache und Parkplatz des Nahversorgungszentrums eine Zuwegung für Fußgänger und Fahrradfahrer geschaffen.

Insgesamt soll das Gebäude eine Gesamtfläche von etwa 1.000 Quadratmetern haben. Zwei Krippenräume und zwei Elementargruppenräume sollen Platz für 80 Kinder bieten. Das Grundstück verfügt über eine bespielbare Außenfläche von gut 2.000 Quadratmetern. Spätestens zum 1. Dezember 2024 findet die Schlüsselübergabe an die Hansestadt Buxtehude statt, so HBI.

Buxtehuder Tageblatt vom 16. Januar 2024, Verfasser: Karsten Wisser