HBI ist in Buxtehude angekommen

Umzug des Unternehmenssitzes

Tageblatt, 22. Januar 2022
Wolfgang Stephan

BUXTEHUDE. Das Umzugsunternehmen liefert an, und draußen vor der Tür wird noch an den Außenanlagen gearbeitet. Doch innen ist der neue Firmensitz fertig, ab Montag hat Buxtehude einen renommierten Gewerbesteuerzahler mehr. Denn das Immobilienunternehmen HBI ist jetzt in der Hansestadt ansässig.

Der neue Unternehmenssitz in Buxtehude ist ein wichtiger Schritt in der fast 25-jährigen Firmengeschichte der Hausbau-Immobilien-GmbH (HBI), die 1997 von Sven Geertz und Dierk Heins als Geschäftsführer gegründet wurde. Mit einer Sekretärin haben sie – der Diplom-Kaufmann mit Sparkassenausbildung und der Zimmermann und Bau-Ingenieur – in einem Pavillon in Nottensdorf am Projekt der Revitalisierung des Kasernengeländes in Buxtehude mitgearbeitet.

Außen gibt es noch viel zu tun, doch im Inneren des Gebäudes ist alles fertig. Die fast 1000 Quadratmeter, über drei Etagen, bieten reichlich Platz für die gut 30  Beschäftigten.
Foto: HBI

In unmittelbarer Nachbarschaft und mit Blick aus dem jetzt neuen Büro wurden 2002/2003 die ersten großen Wohnprojekte Kottmeierstraße und Schwansburg gebaut. Der Blick von oben auf ihre Bauten bleibt den Geschäftsführern im neuen Alltag aber verwehrt, repräsentative Büros in der dritten Etage waren nicht ihr Ding. Sven Geertz bezieht ein Eckbüro mit unspektakulärer Aussicht auf den Verkehr auf der benachbarten Hansestraße. „Ich will nicht irgendwo thronen, sondern mittendrin sein.“

Das Unternehmen soll weiterhin kontinuierlich wachsen

Mittendrin im neu gebauten Firmensitz mit fast 1000 Quadratmetern Fläche über drei Etagen.Arbeiten werden in der Schwansburg Nr. 8 gut 30 Beschäftigte, für 50 ist Platz, was den Weg in die Zukunft skizziert: Das Unternehmen soll weiterhin kontinuierlich wachsen. Der Umzug nach Buxtehude sei angesichts der Knappheit der Büroräume in Nottensdorf und des Wirkungskreises der HBI naheliegend. Ein Großteil der Belegschaft kommt aus Buxtehude, demnächst vor allem mit Fahrrädern, die den Mitarbeitern vom Unternehmen zur Verfügung gestellt werden. „Auch ein Beitrag zur Nachhaltigkeit“, sagt Sven Geertz. Rund fünf Prozent der Buxtehuder wohnen mittlerweile in von der HBI geschaffenem Wohnraum, quer durch die Stadt. Demnächst sind es mehr, denn 150 Wohnungen im Neubaugebiet Giselbertstraße werden im Frühjahr/Sommer bezugsfertig. 70 Prozent sind bereits vermietet. Wohnraum ist in Buxtehude knapp, andererseits war die Nachfrage groß, weil HBI erstmals  „mietpreisgedämpftes Wohnen“ in 36 Wohnungen mit einer Anfangsmiete von 7,75 Euro pro Quadratmeter anbietet. „Es sind vor allen Dingen Rentner, Krankenpeeger/innen oder alleinstehende Mütter mit Kindern, die von dem von der Hansestadt Buxtehude festgelegten mietpreisgedämpften Wohnraum proftieren“, sagt Mike Wettering, der die Vermietungs-Abteilung führt.

Alle Mietwohnungen nach dem gleichen Modell finanziert

Insgesamt hat die HBI rund 2000 Wohnungen in der Verwaltung (200 werden in diesem Jahr noch in Neu Wulmstorf fertig), alles Mietwohnungen, die nach immer dem gleichen Modell fnanziert werden: Investoren, vom Unternehmer bis zum Privatanleger, erwerben eine HBI-Wohnung, die dann auch von HBI vermietet und verwaltet wird, von der Nebenkostenabrechnung bis zur Hausverwaltung mit Hausmeister-Service. Von der aktuellen Belegschaft ist gut die Hälfte in der Wohnungsverwaltung tätig, was Sven Geertz als eine der Visitenkarten der HBI sieht, Anlegern und Mietern gleichermaßen das Leben angenehm zu machen. Das Geschäftsmodell funktioniert gut, einzig das Angebot an Baugebieten wird beklagt.



Das Immobilienunternehmen HBI hat jetzt seinen neuen Firmensitz an der Schwansburg bezogen.

Foto: Schimkus

Auf die Frage nach dem spektakulärsten Bauprojekt nennen die Geschäftsführer unisono den Gasometer am Stader Hafen und die Kattau-Mühle am Buxtehuder Hafen, sie schwärmen aber gleichzeitig von dem Projekt Elbdeck-Neumühlen. 2012 wurde der HBI die Erstellung und Vermarktung eines Projekts in dieser Größenordnung direkt an der Elbe von den etablierten Hamburger Immobilien-Managern nicht zugetraut, zumal das Gesamtprojekt auch vom eigenen Personal vermietet wurde – es hat 100 Wohnungen, 3000 Quadratmeter Büroeäche, 300 Tiefgaragenstellplätze, noch dazu die Studio-Küche von Steffen Henssler im Erdgeschoss. Es war das Meisterstück der HBI, das viel Renommee in der Branche gebracht hat.

Eine Etage für das gesamte Team

Wobei der Schein nicht zur Philosophie der HBI gehört. „Mehr sein als scheinen“, das liegt Sven Geertz mehr. Die Chefbüros im Erdgeschoss stehen als ein Beleg, andererseits soll die dritte Etage dem gesamten Team vorbehalten bleiben, auch ein Aspekt der Firmen-Philosophie. Eine moderne Küche, die jeder benutzen kann; wer den symbolischen Kochlöffel wöchentlich in seinen Händen hat, übernimmt die Verantwortung für den Zustand der kulinarischen Serviceräume. Ecken mit Sitzmöbeln für den kreativen Austausch, eine Dartwand, ein Billardtisch und ein Tippkick-Fußball-Tisch gehören neben dem großen TV-Bildschirm für Fußball-Übertragungen zum Inventar der Team-Lounge, die von Christina Geertz gestaltet wurde und den Geist des Unternehmens widerspiegeln soll.

Ein Team mit Spaß an der Arbeit, viel Kreativität, Eigenverantwortung und einem Teamspirit, der ansteckend wirken soll. „Ich will keine Regeln vorgeben“, sagt Geertz, der aber auch sagt: „Hier schaltet keiner den PC um 17 Uhr aus, wenn noch etwas zu erledigen ist.“ Es ist mehr als
eine Feststellung.