Grüner Wohnen im Buxtehuder Westmoor

Weiteres Neubaugebiet mit 250 Wohnungen und hohem Öko-Anspruch geht an den Start. Häuser sollen zwei- bis siebengeschossig werden
Hamburger Abendblatt / Harburg Stadt & Land, Freitag 23. Oktober 2020

BUXTEHUDE :: Während an der Buxtehuder Giselbertstraße mit den ersten Arbeiten für das derzeit größte Neubaugebiet (rund 400 Wohnungen) der Stadt bereits begonnen wurde, startet nur wenige Hundert Meter weiter nun die Planung für ein weiteres, großes Wohnareal. Dort, nahe der Straße Westmoor, plant das Nottensdorfer Immobilien-Unternehmen HBI den Bau von immerhin 250 Wohnungen.

Der erste Entwurf zeigt Gebäude, die zwischen zwei und bis zu sieben Geschossen aufweisen und damit die vorhandene Bebauung widerspiegeln: Das etwa 36.500 Quadratmeter große Areal ist so etwas wie die Nahtstelle zwischen größeren Geschosswohnbauten aus den 70er-Jahren und einem jüngeren Neubaugebiet, das durch Einzel- und Reihenhäuser geprägt ist. Es befindet sich unweit der historischen Altstadt und gilt allgemein als letzte noch freie und größere Baufläche im Kern der Stadt Buxtehude.

HBI wolle hier einerseits möglichst umweltgerecht bauen und damit dem Thema Klimaschutz gerecht werden, so Heins. Gleichzeitig sollen dort 30 Prozent der geplanten Miet-Wohnungen als „preisgedämpft“ an den Markt gehen. „Ich bin überzeugt, dass beides geht“, sagt der HBI-Geschäftsführer. Wie der Name der Straße schon andeutet, müssen die neuen Häuser allerdings auf moorigem Untergrund gebaut werden, der eigentlich als CO2-Speicher gilt. „Wir wollen das Moor aber nicht anpacken“, so Heins. Die geplanten „Tiefgaragen“ werden daher nun zwischen den Häusern ebenerdig und quasi unter einem begrünten Innenhof angelegt. Die Gebäude selbst werden auf Betonpfählen gegründet, so dass auf einem Aushub der Moorschicht verzichtet werden kann. Geplant ist zudem ein CO2-neutrales Nah-Heizkraftwerk, begrünte Dächer, Photovoltaik und Solarthermie für Warmwasser. Heins zeigt sich sogar überzeugt davon, dass in der Bilanz so mehr Strom erzeugt als verbraucht werden könne.

Mit dieser Doppelstrategie aus günstigen Mieten und Öko-Energieerzeugung dürfte HBI bei der Stadt offene Türen einrennen. Beides sind Themen, die sich Politik und Stadtverwaltung in Buxtehude derzeit ganz oben auf die Prioritätenliste gesetzt haben Und aus der Politik gibt es bereits breite Zustimmung, wie aus einem Sitzungsprotokoll des Stadtentwicklungsausschusses hervor geht. Notwendig für einen Baustart ist nun ein neuer Bebauungsplan. Zuvor soll zwischen Stadt und Investor ein städtebaulicher Vertrag geschlossen werden, um Umwelt- und Miet-Ziele verbindlich festlegen zu können. Ende 2021, so hofft HBI-Geschäftsführer Heins, könnte dann Baustart sein.

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